Entschlammung des Altwasserarms der Loisach
bei Bierbichl, Fkm 20,5
Bestehende Verhältnisse
Die ehemalige Flusskurve der Loisach wurde bei Ausbau- und Korrekturmaßnahmen in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts von der Loisach im Oberwasser abgetrennt. Aus der alten Schleife bildete sich ein Altwasser mit einer Länge von rd. 300 m und einer Breite zwischen 30 - 40 m aus.

Luftbild der Loisach, Fkm 20,5, von 2024

Luftbild der Loisach, Fkm 20,5, von 1946
Das Altwasser zeigt in den letzten Jahren stark zunehmende Verlandungstendenzen. Die derzeit durchschnittliche Wassertiefe beträgt, abhängig vom Wasserstand der Loisach nur noch rd. 40 cm. Bei Niedrigwasser fiel der hintere bzw. westliche Teil des Altwassers oft trocken und im Sommer kam es vermehrt zu starkem Wachstum von Wasserpflanzen und somit zu einer erhöhten Sauerstoffzehrung durch das abgestorbene Pflanzenmaterial. Ohne einen Eingriff, ist davon auszugehen, dass das Altwasser in einigen Jahren komplett verlandet.
Das Altwasser ist einer der wenigen Jungfischhabitate sowie ein Wintereinstand in der Loisach und somit ein wichtiger Bestandteil für ein funktionierendes Ökosystem in der Loisach.

Altwasser Bierbichl bei Mittelwasser, April 2019

Altwasser Bierbichl bei Niedrigwasser, Mai 2025
Ziel und Zweck der Maßnahme
Ziel der Maßnahme ist es, einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des guten ökologischen Zustandes der Loisach nach europäischer Wasserrahmenrichtline zu leisten.

Übersichtsplan der Maßnahme
Die betroffene Gewässerstrecke ist Teil des Flusswasserkörpers 1_F392 „Loisach vom Kochelsee bis Mündung in die Isar“. Bei diesem Flusswasserkörper handelt es sich um einen mäßig bis stark veränderten, zumindest jedoch sehr strukturarmen Wasserkörper. Im 3. Bewirtschaftungsplan der europäischen Wasserrahmenrichtlinie mit Stand 2023 ist der ökologische Zustand dieses Oberflächenwasserkörpers insgesamt mit „mäßig“ bewertet. Ausschlaggebend dafür ist der mäßige Zustand der Fischfauna, während sowohl Makrozoobenthos als auch Makrophyten/ Phytobenthos einen sehr guten bis guten Zustand anzeigen.
Mit der Entlandung des Altarms und der Entwicklung von Jungfischhabitaten stellt die Maßnahme einen wichtigen Trittstein auf dem Weg zum verfolgten Umweltziel – Erreichen eines guten ökologischen Zustands der Oberflächengewässer – nach europäischer Wasserrahmenrichtlinie dar.
Art und Umfang des Vorhabens
Nach Vorerhebungen wird davon ausgegangen, dass ca. 7.000 m³ Schlamm mithilfe einer an einem Saugboot montierten Schlammpumpe aus dem Altwasser zu entnehmen sind. Zu Beginn der Maßnahme wird mittels eines Ringdeiches ein Absetzbecken errichtet.

Saugboot mit Schlammpumpen, 13.10.2025

Absetzbecken, 13.10.2025
Der Schlamm aus dem Altwasser wird in das Absetzbecken gepumpt und zur Entwässerung gelagert. Nach einer Trocknungsphase von voraussichtlich 6 Monaten wird das entwässerte Material beprobt und anschließend fachgerecht verwertet bzw. entsorgt.
Der Ringdeich wird nachfolgend zurückgebaut und die landwirtschaftliche Nutzfläche wieder hergestellt.
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Ansprechpartner:
Frau Andrea Kröner, Tel. 0881 / 182-126
Frau Franziska Marten, Tel. 0881 / 182-134
Stand:
Oktober 2025
