Hochwasserschutz Oberammergau - Planung Linearer Ausbau

Sanierung und Hochwasserschutz Oberammergau / Große Laine


Linearer Ausbau der Großen Laine und Maßnahmen an den Zubringern


Im Herbst 2020 begann mithilfe von hydraulischen Simulationen Untersuchungen, ob die Möglichkeit besteht, den Bemessungsabfluss der Großen Laine über ihr Gerinne innerorts abzuführen.

Zunächst wurde die Steigerung der Leistungsfähigkeit an den Brücken untersucht, indem der Fließquerschnitt unter den Brücken maximal vergrößert wurde. Daraufhin folgten noch zahlreiche Rechenläufe, bis eine Vorzugsvariante für den linearen Ausbau gefunden werden konnte. Anschließend wurden die hydraulischen Untersuchungen auf die der Großen Laine zufließenden Wildbäche (Kühberggraben, Kainzengraben, Köckenbach, Lainegraben und Esellaine) ausgeweitet. Es zeigte sich anhand der hydraulischen Simulationsergebnisse, dass lediglich der Ausbau der Großen Laine innerorts nicht auseichend ist, um den Hochwasserschutz in der Ortslage zu verbessern.

Abgesehen von den hydraulischen Untersuchungen wurden Baugrunduntersuchungen und erste naturschutzfachliche Bewertungen durchgeführt. Die Baugrunduntersuchungen zeigen auf, dass tragfähiger Untergrund in der Regel erst einige Meter unter der Gewässersohle auftritt. Im unteren Bereich der Großen Laine findet man die für die Gründung erforderlichen standsicheren und verformungsarmen Schichten mit den Schmelzwasserkiesen meist erst in einer Tiefe von ca. 5 Metern unter Gewässersohle. Darüber liegen organische Deckschichten (Seeablagerungen, Anmoorböde, teilweise Torfe).
Neben den hydraulischen Varianten wurden entlang der betrachteten Gewässer auch unter Berücksichtigung der angetroffenen geologischen Verhältnisse unterschiedlichste Varianten der baulichen Umsetzung bewertet. Aus dem Variantenstudium (ökonomische, räumliche, technische und ökologische Bewertungen) ergab sich die Vorzugsvariante.

 

 

 

 

 

 

 

An der Großen Laine wird in weiten Bereichen ein ausreichend leistungsfähiges Gerinne durch die Herstellung eines Rechteckgerinnes erreicht.

 

 

 

 

 

 

 

Die Maßnahmen an den Zuläufen zur Großen Laine werden im Folgenden kurz erläutert:

  • Am Kühberggraben ist der Bau einer Schwergewichtsmauer im Bereich des Parkplatzes „Wellenberg“ und Maßnahmen zur Herstellung eines ausreichend leistungsfähigen Abflussquerschnitts vorgesehen.
  • Am Kainzengraben ist wie bei der Teilüberleitung auch ein Rückhaltebecken geplant, um den Geschiebeeintrag in den Köckenbach zu minimieren.
  • Am Köckenbach sind ebenfalls Maßnahmen zur Herstellung eines ausreichend leistungsfähigen Abflussquerschnitts vorgesehen.
  • Am Lainegraben ist zur Reduzierung des Totholzeintrags der Bau einer Seilnetzsperre vorgesehen und im weiteren Verlauf muss das Gerinne saniert und geringfügig ertüchtigt werden.
  • Da entlang der Esellaine Ausuferungen, die die Ortslage gefährden, zu verzeichnen sind, sind dort ebenfalls Maßnahmen zur Herstellung eines ausreichend leistungsfähigen Ablussquerschnitts vorgesehen.


Stand:
Januar 2024