Kläranlage Rott

Innovationspreis für neue Kläranlage der Gemeinde Rott

Die bestehende Kläranlage (Ausbaugröße 3.500 EW) wurde 1982 als belüftete Teichanlage in Betrieb genommen. Hauptgrund für den Bau war die Notwendigkeit der Behandlung der Abwässer der Firma Behrens & Wöhr (Rauchwaren Zurichterei - Lederfabrik). Ende der 80er Jahre wurde die Firma geschlossen, dadurch wurde Kapazität frei, die für den Anschluss der Gemeinde Reichling (mit Ortsteil Ludenhausen) genutzt wurde. Die Kapazität der Kläranlage war bald voll ausgeschöpft.

Kläranlage Rott - die neuen SBR - Behälter

Der Rottbach, als Vorfluter der Kläranlage hat eine zeitweise sehr geringe Wasserführung und wies nach der Einleitung der Abwässer die Güteklasse II – III auf, d.h. er war kritisch belastet.
Der Zustand konnte nicht länger toleriert werden, sodass aus gewässergütewirtschaftlichen Gründen ein Neubau mit wesentlich höherer Reinigungsleistung (Nitrifikation und Phospho-relimination) erforderlich wurde.
Die Schwierigkeit bestand darin, dass im Bereich des Klärwerkstandortes wenig tragfähiger, mooriger Baugrund vorherrscht.
Geplant wurde ein Umbau der Kläranlage als SBR-Anlage mit einer Ausbaugröße von 4.500 EW. Da wegen der ungünstigen Baugrundverhältnisse die SBR-Behälter relativ hoch ange-ordnet werden müssen (8 m über dem Kläranlagenzulauf) konnte wirtschaftlich nur ein maximaler Mischwasserzufluss von 35 l/s mit dem Beschickungspumpwerk in die SBR-Behälter gefördert werden. Bei Regenwetter wird der darüber hinausgehende, stark verdünnte, Abwasserzufluss an der bestehenden Überlaufschwelle im Rechengebäude abgeschlagen und einem Regenüberlaufbecken (RÜB) zugeleitet. Während konventionell RÜB nach Ende des Regenereignisses über die Kläranlage entleert werden wurde hier eine Entleerung des RÜB über einen „Ausweichbodenfilter“ gewählt.