Abflussregime Würm - Naturversuch


Im Zuge des Hochwassers im Sommer 2016 am Starnberger See wurde von verschiedener Seite angeregt, im Rahmen eines Naturversuchs bei erhöhtem Wasserstand im Starnberger See zu überprüfen, inwieweit man die Hochwassersituation am See durch ein Wehrmanagement am Kraftwerk „Mühle am Karlsberg“, im Volksmund „Mühltalwehr“ bezeichnet, beeinflussen kann.
Der 2016 durchgeführte Naturversuch knüpft an einen vorangegangenen Versuch aus dem Jahr 2011 an, der im Unterschied zum aktuellen Versuch bewusst bei mittleren Abflussverhältnissen durchgeführt wurde. Hintergrund war damals die Frage: Kann durch eine gezielte Staulegung der Seewasserspiegel vorabgesenkt werden, um ein vorhergesagtes Hochwasserereignis schadlos für die Seeanrainer im See aufnehmen zu können.
Während des aktuellen Naturversuchs wurden wieder Wasserspiegellagen, Fließgeschwindigkeiten und Abflüsse an verschiedenen Stellen zwischen dem Seeauslauf und an der Würm bis zum Wehr gemessen. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zwischen den beiden Naturversuchen gelegt. Allerdings wurde 2016 der Versuchszeitraum, währenddessen der Stau am Mühltalwehr soweit wie möglich gelegt wurde, auf 7 Tage ausgedehnt und der Messzyklus verfeinert.

Es wurden wie 2011 vier behelfsmäßige Messstellen eingerichtet. Zusammen mit den fest installierten Pegelanlagen am Auslauf des Starnberger Sees und an der Würm in Leutstetten standen somit für die Auswertung sechs unabhängige Messstellen zur Verfügung, an denen im Abstand von 15 Minuten Daten gewonnen wurden.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass auch bei einem erhöhten Seewasserspiegel und trotz eines verlängerten Versuchszeitraumes ca. 200 m oberstrom des Mühltalwehrs weder Änderungen der Wasserspiegellage, noch der Fließgeschwindigkeit oder des Abflusses festgestellt werden konnten. Damit ist ein Einfluss der Wehranlage auf den Seewasserstand auch unter diesen Versuchsbedingungen ausgeschlossen. Die Ergebnisse des Versuchs von 2011 wurden somit mit dem Naturversuch 2016 vollumfänglich bestätigt.


 

 

 

 

 

 

 

Ansprechpartner:

Markus Brandtner, Tel. 0881 / 182-207
Karlheinz Daamen, Tel. 0881 / 182-230

Stand:
März 2017