Gründe für Geschiebebewirtschaftung / Übersicht

Aufgrund vielfältiger Eingriffe in die Gewässergeometrie und in das Abflussgeschehen der natürlichen Isar reduzierte sich die mitgeführte Geschiebemenge des Flusses erheblich. Dieser Mangel an Substraten, in Form von hauptsächlich gröberen Kiesen, führte zu einer bis heute fortschreitenden Eintiefung der Gewässersohle. Stellenweise hat sich im Vergleich zum Jahr 1900 die Sohle und damit auch der mittlere Wasserstand um 2,5m (Pegel Puppling) abgesenkt. Dies führt zu einem niedrigeren Grundwasserspiegel, weniger Anbindungsmöglichkeiten für Seitengewässer und einem monotonen Lebensraum. Auch haben kieslaichende Fischarten zunehmend Probleme, geeignete Standorte für die Fortpflanzung zu finden.

Ziel des Geschiebemanagements ist es, der fortschreitenden Eintiefung entgegenzuwirken und eventuellen Sohldurchschlägen entgegenzuwirken. Außerdem soll sich mithilfe von Geschiebezugaben mittelfristig ein offenes Kieslückensystem bilden und dadurch, im Sinne der WRRL, der Fischbestand der Isar erholen.

Aus diesen Gründen bringt das Wasserwirtschaftsamt Weilheim in Zusammenarbeit mit den maßgebenden Partnern wie den Stadtwerken Bad Tölz, den Fischereiberechtigten und Pächtern, den Naturschutzbehörden und Gemeinden in einem fortlaufenden Optimierungsprozess zurückgehaltenes Geschiebe in die Isar ein und lagert hinter dem Sylvensteinspeicher und dem Kraftwerk Bad Tölz liegengebliebenes Material in den Unterlauf um.

Die Maßnahmen der Geschiebebewirtschaftung beginnen am Sylvensteinspeicher (Fkm 224,20) und sollten mit den Jahren den Sedimenthaushalt bis zur Staustufe Altheim bei Landshut beeinflussen (Fkm 70,00). Das hier beschriebene Geschiebemanagement beschreibt die Maßnahmen und Ziele in zwei Abschnitten: vom Sylvensteinspeicher bis zum Kraftwerk in Bad Tölz und vom Kraftwerk in Bad Tölz bis Ende des Zuständigkeitsbereichs des WWA Weilheim bei Fkm 169,4 (Dürnsteiner Brücke kurz nach dem Ickinger Wehr).

Übersichtskarte Übersichtskarte von Sylvensteinspeicher bis Bad Tölz inklusive Standorte der Geschiebeeinbringunge Bild vergrössernÜbersichtskarte von Sylvensteinspeicher bis Bad Tölz inklusive Standorte der Geschiebeeinbringungen
LfU Referat 63, Dr. Schwaller

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den folgenden Abschnitten erhalten Sie Informationen zu:

  • Historischen Eingriffen in die obere Isar
  • Problematik des Geschiebemanagements
  • Den getroffenen Maßnahmen des Geschiebemanagements
  • Den jeweiligen Geschiebezugabestellen
  • Abgeschlossenen Studien und Erfolgen der Maßnahmen