Was ist Geothermie?

Geothermische Energie ist die in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der Oberfläche der festen Erde (Synonym: Erdwärme). Diese resultiert zum größten Teil aus dem Zerfall natürlicher radioaktiver Elemente in der Erdkruste und aus der Umwandlung von Gravitationsenergie von Materie aus der Erdentstehungszeit.
Von der Erdoberfläche bis in eine Tiefe von ca. 15 m wird der Wärmehaushalt noch maßgeblich von der Sonneneinstrahlung sowie durch Grund- und Sickerwasser beeinflusst. Darunter befindet sich die sog. "neutrale Zone", die unabhängig von jahreszeitlichen Temperaturschwankungen ca. 10 bis 12 °C warm ist. Abhängig von den Standortverhältnissen steigt die Temperatur im Durchschnitt um 3 °C pro 100 m (siehe Abbildung).

Temperaturprofil eines Untergrundes beispielhaft für verschiedene Monate. Die Untergundtemperatur liegt bei etwa 8°C und steigt etwa ab 50m Tiefe, auf über 20°C bei etwa 400 m Tiefe an Bild vergrössern Temperaturprofil eines Untergrundes

Die thermische Nutzung des Untergrundes wird in "tiefe" und "oberflächennahe" Geothermie unterschieden:

Bei der tiefen Geothermie ist eine direkte Nutzung der geothermischen Energie möglich. In Bayern herrschen dafür besonders zwischen Donau und Alpenrand günstige Bedingungen. Bis zu 150 °C heißes Thermalwasser findet sich in Tiefen zwischen 1.000 – 5.000 m, das für Bäder, Nah- und Fernwärmeversorgung und in günstigen Fällen sogar zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Wegen der hohen Investitionskosten kommt die Nutzung der tiefen Geothermie nur für Kommunen, Energieversorger und private Unternehmen in Frage.

Die Nutzung der oberflächennahen Geothermie reicht bis in eine Tiefe von etwa 400 m. Aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus in der geringen Tiefe ist für die Nutzung de Energie für Heizzwecke eine Anhebung der Temperatur durch eine Wärmepumpe notwendig. Mit dieser Technik ist neben der Gebäudeheizung auch eine Kühlung möglich.